Jagen in Tschechien
Eines der beliebtesten Jagdländer Europas ist die Tschechische Republik. Insbesondere die einfachen Möglichkeiten der Anreise mit dem eigenen PKW und die relativ unbürokratischen Formalitäten beim Grenzübergang prädistinieren diese Gegend für deutsche Jäger, die entweder bei organisierten Einzeljagden auf alle Arten von Schalenwild oder auf Gruppenjagden auf Hochwild und Niederwild ihr Können unter Beweis stellen können. In unmittelbarer Grenznähe westllich von Prag, im Erzgebirge und im Böhmerwald finden sich die meisten Jagdreviere. Da deutsche Staatsangehörige für die Einreise nach Tschechien nur einen Personalausweis oder Reisepass benötigen und für die Einfuhr der eigenen Jagdwaffe ein Europäischer Feuerwaffepass, den die heimische Jagdbehörde ausstellt, benötigt, reisen viele Jäger mit dem eigenen PKW an. Jäger, die einen Jagdhund mit ins Revier nehmen möchten, sollten bedenken, dass dieser einen gültigen Impfnachweis für die Einreise benötigt. Und schon kann die Jagd beginnen.
Eine spannende Jagd und eine gute Jagdstrecke für die Jagd auf Rehböcke findet sich in der Tschechischen Republik allerorten. So abwechslungsreich wie die Landschaften sind auch die Bockjagden in Tschechien. So können Jäger zwischen lichten Waldrevieren in Böhmen oder den hügeligen Wiesen- und Feldlandschaften in Mähren wählen. Entsprechend strukturierte Reviere erlauben selbst in der Blattzeit eine erfolgreiche Jagd. Jeweils am 16. Mai wird in Tschechien zur ersten Bockjagd geblasen. Die Jagdkultur in Tschechien blickt auf eine alte und hohe Tradition zurück. Schon seit dem 13. Jahrhundert existieren jede Menge Fasanerien und Jagdgatter. Viele Gebräuche und Sitten der Jagd wurden von Generation an Generation weitergegeben. Tschechien weist den weltweit größten und qualitativ hochwertigsten Bestand an Muffelwild auf. Auch die stilvolle Niederwildjagd auf Fasane oder Enten sind ein besonderes Erlebnis. Bei der Muffelwildjagd können die Trophäen schon einmal zwischen 230 und 240 CIC-Punkte liegen. Tschechien stellte bereits einen Weltrekordwidder, der sage und schreibe 252,45 CIC Punkte mit einer Schnecke von mehr als 110 cm Länge sein Eigen nannte.
Möglich werden solche Trophäen nicht zuletzt durch die in Tschechien hoch im Kurs stehenden Gatter von 1.000 bis 5.000 Hektar. Diese sind naturnah angelegt, so dass sie mit der freien Wildbahn vergleichbar sind. Damit erleben Jäger eine wirklich faire Jagd. Selbstverständlich gibt es auch Reviere mit frei lebenden Beständen und auch hier können die Trophäen bis in die Goldmedaillen-Klasse reichen. Besonders exklusive Fasanenjagden können in den berühmten Gegenden um Konopiste oder Zidlochovice erlebt werden. Allein in diesen beiden Revieren werden jährlich ungefähr 30.000 bis 50.000 Rothühner und Fasane geschossen. Solche Jagdstrecken sind natürlich nur zu erzielen, wenn der Besatz durch Nachzucht und Auswildern immer wieder aufgestockt wird. Fasanenjagden werden von Oktober bis Januar ausgerichtet.